Notes on W E C H S E L R A U M
W E C H S E L R A U M ist ein transdisziplinäres, kollaboratives Projekt in dessen Mittelpunkt eine Raumzeichnung aus Kohle steht. Künstler*innen aus den Bereichen der Kunst und Wissenschaft sind eingeladen, diese ortsspezifische Arbeit zu übernehmen und zu verändern. Die chemische Umwandlung von Holz in Holzkohle ist Ausgangspunkt für eine gemeinsame Beschäftigung mit aktuellen Zeit- und Raumphänomenen. Während der gesamten Ausstellungsdauer findet ein permanenter Transformationsprozess bis zur Auflösung statt. Der Begriff Wechselraum definiert bei einem Staffellauf den Bereich, in dem eine Läufer*in den Stab an die nächste Läufer*in übergibt.
W E C H S E L R A U M ist ein ephemeres Format an der Schnittstelle von Ausstellung, Performance und Aufführung, bei dem das Material der Holzkohle zum Gegenstand der Kommunikation einzelner künstlerischer und wissenschaftlicher Positionen wird. Der Ausstellungsraum wird zum temporären Labor und öffentlicher Platform, die sich durch die konstante Verwandlung, welche die einzelnen künstlerischen Positionen im Prozess hervorbringen, konstruiert.
W E C H S E L R A U M ist Diskurs, welcher durch das Wechselspiel und die Kommunikation zwischen allen Beteiligten über einen festgelegten Zeitraum entsteht. Alles was sich im Raum konstituiert wird zum Ausgangsmaterial für die folgenden Akteure. Jede neue Position in ihrer zeitlichen Folge erzeugt ein temporäres Ordnungssystem, permanente Verwandlung und neue Realität(en) im Raum. Wechselraum ist ein Prozess mit offenem Ende.
W E C H S E L R A U M ist eine räumliche und zeitliche Gemeinschaft von Aufführenden und ihrem Publikum. Visuell fragmentarisch, verdichteten sich im konstanten Rollenwechsel verschiedenen Ebenen von Wahrnehmung, Kommunikation, Räumlichkeit und Zeitlichkeit zu einem neuen Kontext. Gesellschaftsrelevanz durch Gemeinschaftsbildung.
W E C H S E L R A U M ist ein Orchester. Alle Beteiligten führen ein gemeinsames Stück auf und spielen jeweils ihr Solo. Visuelle und klangliche Themen tauchen auf und verschwinden, variieren und wiederholen sich. Handlungsanweisungen, die wie Notenblätter einer Partitur funktionieren, werden an die nächste Künstler*in weitergegeben. Die Wechsel finden immer im gleichen Zeittakt statt. Die Dauer der einzelnen Zeitfenster ist variabel.
W E C H S E L R A U M is a transdisciplinary, collaborative project with a spatial drawing made of (char)coal at its center. Artists* from the fields of art and science are invited to take over and change this site-specific work. The chemical transformation of wood into (char)coal is the starting point for the joint exploration of current time and space phenomena. Throughout the duration of the exhibition, a permanent transformation process will take place until the spatial drawing is dissolved. In a relay race, the term “space of change” defines the area where one runner* passes the baton to the next runner*.
W E C H S E L R A U M is an ephemeral format at the intersection of exhibition, performance, and production, in which the material of (char)coal becomes the object of communication for individual artistic and scientific positions. The exhibition space becomes a temporary laboratory and public platform, constructed through the constant transformation that the individual artistic positions produce in the process.
W E C H S E L R A U M is a discourse which arises through interplay and communication between all participants over a fixed period of time. Everything that constitutes itself in space becomes the starting material for following artists*. Each new position – in its temporal sequence – creates a temporary system of order, permanent transformation, and new reality(ies) in space. Wechselraum is a process with an open end.
W E C H S E L R A U M is a spatial and temporal community of performers and their audience. Visually fragmentary, constant shifts in the roles of perception, communication, spatiality, and temporality become condensed into new contexts. Social relevance reified through community building.
W E C H S E L R A U M is an orchestra. All participants perform a common piece and play their solo. Visual and tonal themes appear and disappear, vary and repeat. Instructions, which function like sheets of music in a score, are passed on to the next artist*. Transitions always take place at the same time. The duration of an individual time frame is varied.
(Translation by Marié Nobematsu-Le Gassic)